In unserem ausführlichen Interview kannst du alles über Pokémon Sonne und Pokémon Mond erfahren

Ein neues Abenteuer erwartet euch in der Alola-Region, wenn Pokémon Sonne und Pokémon Mond am 23. November exklusiv für die Systeme der Nintendo 3DS-Familie erscheinen. Im ersten Teil unseres Interviews zu Pokémon Sonne und Pokémon Mond haben Shigeru Ohmori, der Regisseur der Spiele, und Junichi Masuda, der Produzent, Position zu einigen wichtigen Pokémon-Themen bezogen. Im zweiten Teil unseres Interviews fragen wir sie danach, wie sie die neuen Pokémon entworfen haben, warum Hawaii die Inspiration für die komplett neue Alola-Region war, und was die Spieler in den brandneuen Spielen erwartet.

_{Shigeru Ohmori (links) und Junichi Masuda (rechts)}

Nintendo of Europe: Vielen Dank Ihnen beiden, dass Sie heute hier sind. In Pokémon Sonne und Pokémon Mond tauchen einige Pokémon auf, die regionale Varianten einiger Pokémon aus vorherigen Spielen sind. Wie sind Sie auf diese Alola-Formen der bekannten Pokémon gekommen?

NoE: Im Lauf der Spielreihe sind die Pokémon selber auch immer lebendiger und ausdrucksstärker geworden. Wie hat sich das bei Pokémon Sonne und Pokémon Mond entwickelt?

SO: Bei Pokémon X und Pokémon Y haben wir zum ersten Mal komplette 3D-Modelle für alle Pokémon verwendet. Damit haben wir uns weiterbeschäftigt, und dachten darüber nach, wie wir alles noch interessanter machen könnten. Ein Punkt, auf den die Designer gekommen sind, war der Fokus auf die Bewegungen der Pokémon selber. Ein Beispiel dazu wäre das Start-Pokémon Bauz – das ist ein eulenähnliches Wesen, deshalb hat es natürlich einen Kopf, der sich komplett drehen kann. Auf solche Sachen wollten wir uns also konzentrieren.

NoE: Woher nehmen Sie die Inspiration für die Ideen zu neuen Pokémon?

SO: Das kommt auf das jeweilige Pokémon an. Zum Beispiel kann das bei den legendären Pokémon komplett anders sein als bei den normalen Pokémon. Außerdem beziehen wir natürlich auch die Region mit ein. Diesmal haben wir uns für Hawaii entschieden, also dachten wir: „Was könnten hier für passende Pokémon auftauchen?“, oder bei den regionalen Varianten der älteren Pokémon: „Wie würde es aussehen, wenn es hier leben würde?“ Natürlich bringen alle Beteiligten während des Design-Vorgangs ihre eigenen Ideen ein. Dann sprechen wir darüber, alle schreiben ihre Ideen auf, und dann einigen wir uns auf die Pokémon, die wir umsetzen wollen. Dass wir unsere Ideen auf diese Art kombinieren, ist auf jeden Fall sehr wichtig.

NoE: Haben Sie eigene Lieblings-Pokémon, die in Pokémon Sonne und Pokémon Mond zum ersten Mal auftauchen?

Junichi Masuda: Mein Lieblings-Pokémon ist das Alola-Kokowei mit dem langen Hals. Ich finde, das sieht so richtig cool aus.

NoE: Die Alola-Region ist natürlich sehr direkt von Hawaii inspiriert. Warum haben Sie sich bei dieser Region für Hawaii als Hauptinspiration entschieden?

SO: Als wir Ideen für die beiden Spiele Pokémon Sonne und Pokémon Mond gesammelt haben, dachten wir auch an das Leben an sich. Die Sonne und der Mond sind ja z. B. unverzichtbar für alles Leben auf der Erde. Also fragten wir uns: „Wo sind beide Himmelskörper gut sichtbar und spielen eine große Rolle?“ Und da haben wir an Hawaii gedacht. Da scheint die Sonne natürlich viel, und das mögen ja alle, aber die Nächte sind auch sehr klar und man sieht den Mond am Himmel stehen. Es ist wirklich wunderschön dort! Es war sehr interessant, darüber nachzudenken, was für Pokémon in so einer Region leben könnten. Diese Region hat uns also sehr inspiriert, als wir über die richtige Umgebung für unsere Spiele nachgedacht haben.

JM: Da wir jetzt auf 20 Jahre Pokémon zurückschauen können, wollten wir die Trainer und die Pokémon als echte lebendige Wesen betrachten und das auch stärker zum Ausdruck bringen. Wir haben über Orte nachgedacht, an denen die Lebendigkeit sehr deutlich im Vordergrund steht, und dazu kam uns Hawaii in den Sinn.

SO: Da die Pokémon-Spiele RPGs sind, haben wir uns darauf konzentriert, die Kernelemente im Spiel so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Pokémon wird ja von sehr unterschiedlichen Leuten gespielt, und wir wollten dafür sorgen, dass alle Spieler ihre ganz eigenen Erfahrungen mit diesem Spiel machen können.

Eine Sache, die wir bei der Entwicklung von Pokémon Sonne und Pokémon Mond miteinbezogen haben, war der Nintendo 3DS selber, und welche Möglichkeiten uns die Technologie bietet. Wie Sie vielleicht schon gesehen haben, ist die Größe des Hauptcharakters jetzt ganz anders. Wir konnten den Charakteren mehr Ausdrucksmöglichkeiten verleihen, z. B. durch die Mimik und die Reaktionen auf bestimmte Dinge im Spiel. Durch diese Verbesserungen können die Spieler eine tiefere Verbindung zur Handlung aufbauen und auch mehr Freude daran haben.

NoE: Woher stammt die Idee für die mächtigen und spektakulären Z-Attacken?

SO: In Pokémon X und Pokémon Y haben wir die Mega-Entwicklungen eingeführt, durch die einzelne Pokémon sehr mächtig werden. Diesmal wollten wir es so gestalten, dass die Spieler eine größere Auswahl an Pokémon einsetzen können. Bei unserem System geht es also nicht darum, sich auf einzelne Pokémon zu konzentrieren und sie besonders stark zu machen, sondern das System ist so gestaltet, dass alle Pokémon die Z-Attacken nutzen können, damit sie alle in den Kämpfen stärker werden und eine größere Rolle spielen können. Unsere Hoffnung ist, dass die Spieler so ihre ganz eigene Spielweise finden und sich z. B. denken: „Ah! Mit dieser Attacke kann ich dieses Pokémon im Kampf einsetzen, und wenn ich diese spezielle Technik einsetze, ist das eine gute Kombination.“ Wir hoffen, dass die Spieler durch solche Entdeckungen vielfältigere Erlebnisse mit ihren Pokémon haben, und auch eine ganze Reihe von verschiedenen Pokémon kennenlernen, und sich nicht nur auf wenige Pokémon konzentrieren, wie sie es vielleicht bisher getan haben.

NoE: Pokémon Sonne und Pokémon Mond führen ja mit den Prüfungen auf allen Inseln ein neues Spielverlaufselement ein. Wie verändert sich dadurch das bekannte Pokémon-Spiel, mit dem die Spieler vertraut sind?

SO: Im Rückblick auf 20 Jahre Pokémon wollten wir alle Elemente von Grund auf neu überdenken. Eine Sache, die sich von Anfang an nicht verändert hat, sind die Pokémon-Arenen – man muss immer gegen die Trainer antreten und Orden gewinnen. Als wir über neue Ideen für die Spiele nachgedacht haben, ging es ja nicht nur um darum, wie herausfordernd die Spiele sind, sondern auch um alle möglichen anderen Dinge, die wir ändern könnten. Wir dachten z. B.: „Warum konzentrieren wir uns nicht noch mehr auf die Verbindung zwischen den Menschen und den Pokémon?“ Und darum geht es auch in den Prüfungen. Auch der Ablauf der Kämpfe ist so eine Sache. Es gibt da diese Pokémon, die Herrscher-Pokémon genannt werden und am Ende der Prüfungen auftauchen, die andere Helfer-Pokémon zur Unterstützung rufen können. Wir haben versucht, alles Mögliche zu verändern, um den Spielern neue Erlebnisse zu bieten. Darauf haben wir uns konzentriert.

NoE: Sie haben erwähnt, dass Sie bei Pokémon Sonne und Pokémon Mond unter anderem auch die Verbindung zwischen den Menschen und den Pokémon in den Vordergrund stellen wollten. Was hat Sie an dieser Thematik gereizt?

SO: Wir wollten eine engere Verbindung zwischen den Menschen und den Pokémon darstellen als in den vorherigen Spielen. Wir haben uns mit der Alola-Region und auch mit Hawaii beschäftigt, als wir nach Inspirationen gesucht haben, und dachten: „In dieser Region gibt es die Natur, Menschen, Pokémon, und alles ist eng miteinander verbunden.“ In Hawaii gibt es natürlich auch Dinge wie z. B. Naturkatastrophen, aber die Menschen haben Wege gefunden, damit umzugehen, und deswegen sollten die Leute in Alola auch mit den Pokémon umgehen und leben können. Es gibt verschiedene Pokémon, die zusammenarbeiten, um den Menschen zu helfen, und natürlich auch Leute, die sich für die Pokémon einsetzen. Sie leben einfach jeden Tag zusammen und sind auch im Alltag viel enger miteinander verbunden, als wir es bisher gesehen haben. Damit haben wir uns auf jeden Fall beschäftigt, und wollten es auch im Spiel deutlich machen.

NoE: Welchen Rat würden Sie unseren Lesern geben, die mit Pokémon Sonne und Pokémon Mond ihr erstes Pokémon-Abenteuer erleben möchten?

OS: Wir wünschen uns, dass die Leute einfach die Alola-Region erkunden und sich daran erfreuen. Wir haben die Region mit besonderem Augenmerk auf die Natur und die Verbundenheit der Menschen und Pokémon gestaltet, die sich gegenseitig unterstützen. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, den einzelnen Städten ganz lebendige und klare Identitäten zu geben, die man mit allen Sinnen wahrnehmen kann. Wir möchten, dass die Leute in diese Welt eintauchen und beim Spielen denken: „Ah, ich fühle mich, als ob ich gerade selber in Alola wäre!“ Wenn wir das erreichen konnten, dann wären wir sehr zufrieden.

JM: Einigen Spielern könnte es schwer fallen, sich für eine der beiden Spielvarianten zu entscheiden, denn wir haben uns für zwei sehr coole Cover-Maskottchen entschieden, Solgaleo und Lunala. Was die beiden Spielversionen aber auch voneinander unterscheidet, sind die 12 Stunden Zeitdifferenz. Dadurch können die Spieler bei Pokémon Mond am Tag spielen, während in der Spielwelt Nacht ist. Das ist eine besondere und lustige Sache – dass man mit der Zeit selber so spielerisch umgeht – von der wir hoffen, dass sie den Spielern Spaß macht. Und für die Leute, die noch nie vorher ein Pokémon-Spiel gespielt haben, wünschen wir uns, dass sie zum ersten Mal Spaß daran haben, wenn ihnen erklärt wird, wie man einen Pokéball wirft und ein Pokémon fängt. Wir hoffen, dass sie auch so begeistert davon sein werden, wie es die Leute bei den früheren Spielen waren.

NoE: Vielen Dank Ihnen beiden, dass Sie sich heute die Zeit für dieses Gespräch genommen haben.

Gibt es etwas Größeres als das Alola-Kokowei? Finde es heraus in unserem ersten Teil des ausführlichen Interviews zu Pokémon Sonne und Pokémon Mond!

„Pokémon Sonne“ und „Pokémon Mond“ erscheinen am 23. November exklusiv für Systeme der Nintendo 3DS-Familie. Weitere Informationen unter http://www.pokemon-sunmoon.com/de-de/.