4. Auch ohne den Fernseher

Iwata:

Wie hat es sich angefühlt, den Fit Meter mit „Wii Fit U“ zu verbinden?

Hayashi:

Es wirkt, als würde man spielen, auch wenn man das Spiel gar nicht spielt. Es ist schon seltsam, dass das Speichern von Aufzeichnungen des Fit Meters immer irgendwie mit dem Spiel in Verbindung steht.

Iwata Asks
Iwata:

Wenn man die Daten des Fit Meters mit „Wii Fit U“ synchronisiert, häufen sich die Aktivitäten des Tages an – ein bisschen so als würde man ein Sparschwein füttern.

Hayashi:

Ja.

Video: Das zufriedenstellende Geräusch wegfliegender Münzen

Wie hat es sich angefühlt, den Fit Meter mit „Wii Fit U“ zu verbinden?
Wenn man ihn in der Hand hält, klingt dieses „Pling-pling“ wie fliegende Münzen und vermittelt einen angenehmen Eindruck von Bewegung.

Iwata:

Es fühlt sich wirklich an, als flöge etwas aus Ihrer Hand.

Matsunaga:

Genau. Das passte gut zu unseren ursprünglichen Absichten für „Wii Fit U“. Als der Fit Meter und „Wii Fit U“ verbunden wurden, funktionierte das meiner Meinung nach sehr gut. Es werden Daten für bis zu einen Monat gespeichert. Und als ich die Diagramme einer Woche nebeneinander aufrief, waren die Unterschiede zwischen den Wochentagen und Wochenenden verblüffend.

Iwata Asks
Iwata:

Es macht Spaß, die eigene Aktivität zu verfolgen.

Hayashi:

Man kann in einem Diagramm überprüfen, wie viele Kalorien man pro Minute verbraucht hat, wobei unterschiedliche Farben für das Treppensteigen oder das Gehen verwendet werden , sodass man das Ganze auf einen Blick erfassen kann. Und wenn man die Daten nach einigen Tagen synchronisiert, erinnert man sich: „Ach ja, stimmt – da bin ich Treppen gestiegen“. Durch den Erinnerungsaspekt hat es also auch etwas von „Gehirn-Jogging“16.16. „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging – Wie fit ist Ihr Gehirn?“ – ein Spiel für Nintendo DS, das im Juni 2006 erschien und die geistige Aktivität fördert. Es soll den Benutzern helfen, ihr Gedächtnis und Erinnerungsvermögen zu trainieren.

Iwata:

Gehirn-Jogging mit „Wii Fit U“?! (lacht)

Hayashi:

Ja! (lacht) Es ist toll, die Aktivitäten im Nachhinein noch einmal durchzugehen - das ist ein bisschen, als würde man sich daran erinnern, was man am Vortag zu Abend gegessen hat.

Iwata:

Ein wichtiger Aspekt ist, dass man „Wii Fit" nicht mehr nur vor dem Fernseher spielt. Wie fanden Sie das Mr. Sugiyama?

Sugiyama:

Leider konnten wir den Fit Meter nicht ans Fahrrad anpassen, aber unser Hauptziel bestand darin, den Sensor für den atmosphärischen Druck dazu zu bringen, beim Bergsteigen die Kammlinien17 anzuzeigen; und wir waren sehr froh, als uns das gelang.17. Kammlinien: Das Profil eines Berges von Gipfel zu Gipfel.

Iwata Asks
Iwata:

Das glaube ich! (lacht)

Sugiyama:

In den späteren Entwicklungsstadien fügten wir die sogenannte „Fit Meter-Wanderung“ hinzu. Diese Funktion

Video: Eine Fit Meter-Herausforderung annehmen

Wie hat es sich angefühlt, den Fit Meter mit „Wii Fit U“ zu verbinden?
wendet die von Ihnen gelaufene Strecke oder erklommene Höhe auf Jogging-Strecken in der Stadt oder berühmte Berge an und so weiter . Das kann ich nur empfehlen – ohne Einschränkung.

Iwata:

Wenn ein Ziel angezeigt wird, wird es plötzlich ernst. In Bodennähe kann die Höhenmessung des Fit Meters übrigens auf null gesetzt werden.

Matsunaga:

Genau. Der Luftdrucksensor misst Höhenunterschiede; Veränderungen in der Umgebung können daher zu Fehlern des gemessenen atmosphärischen Drucks führen. Daher haben wir es so eingerichtet, dass er jederzeit zurückgesetzt werden kann.

Iwata:

Da es sich um einen Luftdrucksensor handelt, kann er vermutlich auch durch das Wetter beeinflusst werden – etwa Hochdruckgebiete und Wirbelstürme.

Hayashi:

Stimmt. Und Mr. Sugiyama sagte, dass er damit auf einen Berg steigen wollte, nachdem er das Gerät auf null gesetzt hatte. Also haben wir dafür gesorgt, dass das möglich war.

Iwata:

Noch eine Änderung der Spezifikationen?

Sugiyama:

Damit kam ich erst ziemlich spät an und habe eine ganz schöne Bestürzung ausgelöst.

Hayashi:

Wenn man sich mit Luftdruck auskennt, weiß man jetzt beispielsweise, dass ein Tiefdruckgebiet naht, wenn die Höhenanzeige plötzlich steigt, obwohl man sich nicht bewegt. Während eines Taifuns verändert sich die Höhe um ca. 100 Meter. Und wenn man in eine U-Bahn-Station geht oder durch einen Tunnel fährt, ändert sich der Luftdruck drastisch. In der Luftdruckanzeige bilden sich daher Spitzen, wenn man in und aus der U-Bahn steigt. Wenn man sich das auf einem Diagramm betrachtet, kann man erkennen, durch wie viele U-Bahn-Stationen man gefahren ist.

Iwata:

Ach, derartige Veränderungen sind so deutlich zu sehen? Ich fliege oft auf Geschäftsreisen ins Ausland. Als ich den Fit Meter einmal im Flugzeug angelegt hatte, konnte ich super verfolgen, wie der Luftdruck in dem Diagramm stieg und eine lange Kurve formte. Ich hoffe, unsere Leser werden selbst ausprobieren, wie sich der Luftdruck verändert.

Hayashi:

Das hoffe ich auch. (lacht)

Iwata:

Mr. Kitado, welchen Eindruck hatten Sie, als Sie sahen, wie der Fit Meter und das Spiel schließlich zusammenkamen?

Kitado:

Ich fand es ungeheuer clever, wie man das Spiel spielen kann, um Kalorien zu verbrennen, sodass man sein tägliches Ziel erreicht. Die Aktivitätsmesser, die wir normalerweise herstellen, haben keine derartigen Spielfunktionen – sie geben nur Ratschläge wie „Gehen Sie 30 Minuten lang zügig“. Und ich finde es toll, wie die Mii-Charaktere auf dem Fit Meter erscheinen.

Iwata Asks
Iwata:

Das macht es zu etwas ganz Eigenem, nicht wahr? Was meinen Sie, Mr. Tooyama?

Tooyama:

Der größte Unterschied, der mir aufgefallen ist, besteht in Darstellung und Form. Die Funktion, die wir irgendwo auf halbem Wege noch hinzugefügt haben, war eine Idee, auf die wir selber nie gekommen wären. Ich habe also wieder einmal etwas Neues gelernt! (lacht)

Iwata:

Was ist denn das für eine Funktion?

Matsunaga:

Dabei stellt man zwei Fit Meter so gegenüber, dass sie kommunizieren können. Auf diese Weise können zwei Benutzer sehen, wie kompatibel sie miteinander sind. Die Funktion vergleicht die Aktivitätsmuster der beiden Benutzer für die vergangenen 24 Stunden. Je ähnlicher die Aktivitäten sind, umso besser passen die Personen zusammen.

Iwata:

Ah. Menschen mit ähnlicher Lebensweise weisen eine größere Affinität zueinander auf.

Matsunaga:

Genau. Es ist wahrscheinlicher, dass man ein ähnliches Muster wie ein Ehepartner aufweist. Oder wie der Hund, mit dem man täglich Gassi geht. Und dann steigt die Affinität.

Tooyama:

Das mit dem Hund hat mich etwas überrascht! Klar kann man dem Hund einen Fit Meter um den Hals hängen, aber auf die Bezeichnung der Hundeaktivität als Einheiten (lacht) – darauf wären wir nie gekommen! (Wirft Mr. Kitado einen Blick zu) Oder?

Iwata Asks
Kitado:

Nie im Leben. (lacht)

Iwata:

Man kann die von einem Hund verbrauchten Kalorien nicht genau messen, daher sprechen wir von Einheiten.

Matsunaga:

Genau. Wir hatten da auch noch andere coole Ideen, aber wir haben uns dafür entschieden, weil das so klar und direkt ist. (lacht)

Hayashi:

Ja, das passt einfach gut.

Matsunaga:

Ja.

Iwata:

In der Tat …

Alle:

(nach kurzer Stille – lautes Gelächter)

Tooyama:

In unserem Unternehmen würden wir uns den Kopf zerbrechen, wie wir die Genehmigung für so etwas bekommen würden. Ich meine … wir reden hier von AniMETs!

Kitado:

Damit würden wir nie durchkommen. (lacht)

Iwata:

Es ist interessant, wie Sie alle diesen Kulturschock erlebt haben. (lacht) Aber ohne dieses Zusammentreffen wäre „Wii Fit U“ nicht das geworden, was es jetzt ist. Und der Fit Meter sähe nicht so anders aus als herkömmliche Aktivitätsmesser, die bereits erhältlich sind.

Tooyama:

Stimmt.

Iwata:

Ich bekomme mehr und mehr den Eindruck, dass „Wii Fit U“ ganz neue Dimensionen eröffnet, wenn man den Fit Meter an unterschiedlichste Orte mitnimmt – auch wenn es dort weit und breit keinen Fernseher gibt. So kann man sich wirklich bewusst machen, wie viel oder wie wenig man sich bewegt. Ich danke Ihnen allen für Ihre Teilnahme an unserem heutigen Gespräch.

Iwata Asks
Alle:

Es war uns ein Vergnügen.